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Designforschung und PhD Design Forschung: Drei unterschiedliche Dinge


Forschung im Design mit unterschiedlichen Zielsetzungen und Motivationen:

  • Designer forschen in ihrer Praxis.
    An der Hochschule wird im Design ebenfalls geforscht.
    Ein Sonderfall ist die Praxis-basierte Forschung in Kunst, Design und Architektur (K-D-A) im Rahmen eines PhD, wie diese derzeit durch die Bologna-Reform an deutschen Hochschulen implementiert wird.


(Wobei deutsche Hochschulen hier als Nachzügler zu betrachten sind. In Grossbritannien und Skandinavien kann sein spätestens 1990 Praxis-basiert promoviert werden.)

Designer behalten was sie in ihrer Praxis lernen für sich und i.d.R. publizieren selten was sie gelernt haben. Damit ist es leider keine Forschung die aus akademischer Perspektive also solche akzeptiert wird. Fachleute erkennen jedoch das Wissen am Artefakt selbst.

Hochschulen vertreten traditionell die Ansicht das Theorie eine privilegierte Form des Wissen darstellt die dem praktischen Wissen überlegen ist. Das stellt sich in K-D-A als Problem dar. Das designen wird nicht aus Texten gelernt sondern durch das praktische, professionelle Arbeiten an Designaufgaben und Projekten. Christopher Alexander schreibt hierzu "[I]ch denke das es absurd ist die Forschung des designens von der Praxis des Design zu trennen.”

Der Praxis-geleitete PhD Forschung folgt diesem Modell. Das Ziel des PhD ist zu lernen wie man in einer Disziplin angemessen forscht. Bei dieser Ausbildung in Forschung wird besonders Wert auf Gründlichkeit, Ehrlichkeit, Kritik, Umfang und Originalität gelegt. Der Praxis-geleitete Teil besteht aus einem umfangreichen Forschungsprojekt in dessen Verlauf eine Forschungsfrage oder ein Problem erkundet wird. Das Vorgehen wird in einer ausführlichen schriftlichen Dissertation dokumentiert. Forschen ist etwas das man tut, die Präsentation des resultierenden Wissens ein Beitrag zur Debatte innerhalb der akademischen Community. Wissenserzeugung ist eine Konversation die innerhalb einer sozialen Gemeinschaft stattfindet.

Links

Hier einige exzellente Empfehlungen von Andrea Zellner zur Verteidigung ihrer Forschung in einer Art Kolloquium an der Michigan State University. Die ist nicht die finale 'Viva' sondern eine Art 'Abnahme' bevor die eigentlich Dissertation geschrieben wird. Ebenso lesenswert die Kommentare von einigen Lesern. http://www.insidehighered.com/blogs/gradhacker/what-ive-learned-about-defenses

Eine Einführung und Übersicht zum Praxis-geleiteten Ph.D. in Kunst und Design


Diskutierte Themen enthalten:
Woraus Forschung in Kunst und Design bestehen kann, welche Methoden es gibt, welche Herangehensweisen man auswählen und für das eigene Vorgehen anpassen kann.
Fallstudien.
Was als Methodologien gelten, und die verschiedenen Unterscheidungen zw. 'research into', 'research through' und 'research for'. Forschung über Design. Forschung durch Design. Forschung für Design.
Vergleiche zu andern Disziplinen: Andere Methoden.
Methoden anderer Disziplinen wie z.B. aus den Sozialwissenschaften, Psychologie, Ethnographie zu adoptieren.
Wie ist das Verhaeltnis zwischen Praxis und Theorie in der praxis-geleiteten Forschung in Kunst und Design?
Die unterschiedlichen Ansaetze.
Forschungsfrage, Forschungsproblem, Theorien, Modelle, Hypothesen.
Wie unterscheidet sich Forschung in Kunst und Design von 'klassischer' Forschung?
'Wissenschaftliche Methode' (Bacon, Popper, Feyerabend, empirisch, deduktiv, induktiv usw)

Krise der Praxis: Designer weiss mehr als er sagen kann.
Designforschung im Vergleich zu akademischer PhD Forschung
Reflexive Komponente.
Kriterien fuer PhD in Kunst und Design
Originalitaet, Beitrag zum Wissenskanon, Dissemination, Konferenzen.
Handwerk: Wissenschaftliches Schreiben, Literaturrecherche, Referenzen usw.
Konferenzen, Netzwerken.

letzte Änderungen: 8.1.02019 16:21

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