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Geographie im Altertum

Bereits im Altertum gab es wirksame Techniken zur Bestimmung der Zeit und Vermessung des Landes. Sie dienten jedoch weniger zur Navigation oder Orientierung als zum festlegen von Säh- und Erntezeit oder Feiertagen.

So war bereits im antiken Griechenland bekannt das die Erde eine Kugel war und etwa zur gleichen Zeit wurden in Arabien Versuche unternommen den Durchmesser der Erde zu bestimmen. Dies geschah indem man zur Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten Stand, den Winkel zum Horizont maß. Anschliessend reisten mehrere Abordnungen von Landvermessern in verschiedene Himmelsrichtungen und maßen, in bekannten Entfernungen den Abstand der Sonne zum Horizont zur Mittagszeit. Dadurch ließ sich, relativ genau, der Durchmesser der Erde bestimmen.

Die Navigationsinstrumente des Mittelalters und der Neuzeit

Die üblichen Navigationshilfen des Mittelalters:
Mit dem Quadranten (o.l.) und dem Kreuzstab (u.r.) konnte man die Höhe der Sonne oder eines Sternes über dem Horizont messen, um den Breitengrad festzustellen.

Mit Kompass und Stechzirkel konnte die Lage anhand von Seekarten bestimmt werden.

Mit Hilfe dieser Werkzeuge konnte jedoch nur der Breitengrad festgestellt werden. Die Folge davon war das sich Seefahrer immer entlang des Breitengrads orientierten.
Die Seefahrenden Nationen Europas gelangten so, dem Breitengrad folgend, zuerst in die Karibik von wo aus sie nach und nach die Küste des südamerikanischen Kontinents "entdeckten".

Zur Bestimmung des Längengrads gab es keine zuverlässige Methode und oft gerieten die voll mit beladenen Schiffe auf ihrem Rückweg in der Karibik in einen Hinterhalt von Piraten, die sich diese Notlage zunutze machten. Eine Methode die Position und damit die Route zu bestimmen war, zum Schutz von Ladung und Bestzung unerlässlich geworden.

Zudem kam, das die ungenaue Positionsbestimmung die Reisedauer unnötig verlängerte und zu Krankheiten und Meuterei führen konnten.

Quelle: Dava Sobel, William J. H. Andrews:
Längengrad - Die illustrierte Ausgabe
1999 Berlin Verlag, Berlin

Längen- und Breitengrade

„Da sich die Erde in vierundzwanzig Stunden einmal um ihre eigene Achse dreht, legt sie in einer Stunde ein vierundzwanzigstel dieser Entfernung zurück, also fünfzehn Grad. Ein Zeitunterschied von Schiff und Ausgangspunkt von einer Stunde entspricht also der Entfernung von fünfzehn Grad östlicher oder westlicher Länge. Diesselben fünfzehn Grad entsprechen auch einer zurückgelegten Entfernung. Auf dem Äquator, wo der Erddurchmesser am größten ist, sind fünfzehn Grad etwa 1000 Meilen. Nördlich oder südlich dieser Linie nimmt der Meilenwert eines jeden Grades ab. Ein Grad geographischer Länge entspricht überall auf der Welt vier Minuten, aber in Entfernung ausgedrückt, schrumpft ein Grad von achtundsechzig Meilen am Äquator auf annähernd Null an den beiden Polen. Die genaue Kenntnis der Uhrzeit an zwei verschiedenen Orten zugleich - eine Vorraussetzung für die Längengradbestimmung, die heutzutage schon mit zwei billigen Armbanduhren eine unproblematische Sache ist, war für Jahrhunderte ein Problem das die größten Geister ihrer Zeit beschäftigte.”

letzte Änderungen: 6.9.02011 11:54

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